Gesundheitliche Krisen wirken auf viele Betroffene stärker als viele andere Erschütterungen. Wenn der Körper mit einem Mal nicht mehr so funktioniert, wie wir es gewohnt sind, dann ist das nicht nur eine funktionale Beeinträchtigung.
Das Selbstbild leidet
Der Verlust an Kontrolle schädigt früher oder später das Selbstbild der Betroffenen. Anfangs stecken wir die Beeinträchtigungen noch weg: „Es kann ja nur vorübergehend sein! Das wird sich früher oder später regeln!“
Zweifel kommen auf, je länger eine Beeinträchtigung andauert
Doch je länger eine Beeinträchtigung dauert, desto stärker löst sie Zweifel an uns, unserer Leistungsfähigkeit und dem Wert der eigenen Person aus. Jetzt erst begreifen wir, wie stark unser Selbstbild an unsere Leistungsfähigkeit geknüpft ist.
Zweifelmechanismen ähneln sich
Interessant ist dabei zu beobachten, daß sich die Mechanismen rund um das Anwachsen von Selbstzweifeln ähneln, gleich ob die Zweifel entstehen aufgrund körperlicher Störungen oder aufgrund psychischer Beeinträchtigungen.
Die Opfer von Mobbing oder Intrigen erleben oft ebenfalls Kontrollverlust. Informationen werden nicht weitergegeben. Unterlagen verschwinden. Es gibt keine Erklärungen für Irritationen. Da ja objektiv „so etwas“ nicht vorkommen kann, muss es an der zuständigen Person liegen. Ein solcher Prozess, angestoßen von Dritten läuft tatsächlich ganz ähnlich ab, wie ein körperlicher Leistungsverlust. Und oft lösen gerade schleichende Entwicklungen besonders ausgeprägte Effekte aus:
- Wir wollen anderen nicht zur Last fallen.
- Wir schämen uns.
- Wir trauen uns selber nicht mehr.
Wir werden kleiner und kleiner
So werden wir häufig nicht nur kleiner gemacht, wir machen uns auch selber kleiner. Neigen dazu, das schlechteste anzunehmen. Leiden stumm, statt Hilfe und Kompetenz einzufordern.
Dabei kann das Sprechen über diese Grübel- und Zweifelkreise Abhilfe schaffen. Klärung und ein offenes Ansprechen hilft Illusionen und Befürchtungen aufzulösen. Dabei möchte ich in diesem Blog helfen.